Deutschland jubelt über den ersten richtigen Sommer seit Jahren und die Eisdielen freuen sich über den regen Zulauf. Auch in den Supermärkten leeren sich die Eistruhen derzeit im Rekordtempo. Immer mehr Menschen wagen sich jedoch daran, die eisige Köstlichkeit selbst zuhause herzustellen. Eine Eismaschine ist dafür gar nicht nötig. Hier verraten wir, wie es geht.
Die einfache Art:
Schnell und einfach ist es, Obstsäfte in Wassereis zu verwandeln. Dazu wird einfach das Eiswürfelfach genutzt und statt mit Wasser mit Saft gefüllt. Wer ein „echtes“ Eis am Stiel produzieren will, nimmt statt dem Eiswürfelfach ein Behältnis mit der richtigen Form und Größe – gut geeignet sind zum Beispiel kleine Trinkgläser wie Schnapsgläser oder orientalische Teegläser. Wenn der Saft leicht angefroren ist, einfach den Stiel hineinstecken. Wer keine Tüte Stiele kaufen will, kann auch alte Stiele verwahren und säubern oder einen Löffel zweckentfremden.
Der Vorteil des „Wassereises“ – schnell und günstig gemacht. Wer mehrere Säfte mischt, kann außerdem ganz neue Geschmacksrichtungen kreieren. Und für Erwachsene darf auch ruhig mal ein Schuss Hochprozentiges hinein – wie wäre es zum Beispiel mit einem Pina Colada-Eis oder einem Baileys-Eis?
Eiscreme selbst gemacht
Eiscreme erfordert etwas mehr Arbeit. Für das Grundrezept werden lediglich Milch, Sahne, Eigelb und Zucker benötigt. Die Mischung aus Sahne und Milch wird auf dem Herd kurz aufgekocht, während der Zucker und die Eigelbe mit einem Schneebesen verrührt werden. Die abgekühlte Sahnemilch wird dann in die Eigelb-Zucker-Mischung eingerührt. Beides zusammen mit in ein heißes Wasserbad gestellt und etwa zehn Minuten lang cremig gerührt. Bitte nicht am Zucker sparen, denn dieser bildet Eiskristalle , die wiederum dafür sorgen, dass das Eis schön cremig bleibt. Puderzucker ist empfehlenswerter als normaler Haushaltszucker.
Die Eismasse kann nun auf verschiedene Behälter verteilt werden und unterschiedliche Geschmacksrichtungen bekommen: Für Vanilleeis wird Vanille eingerührt, für Schokoladeneis Kakaopulver oder geschmolzene Schokolade und für Fruchteis pürierte Früchte. Der Fantasie sind hier übrigens keine Grenzen gesetzt – so lohnt es sich durchaus, auch einmal ungewöhnliche Geschmacksrichtungen auszuprobieren und das Eis mit Lavendel, Zimt oder Rosenwasser zu vermischen.
Eiscreme ist mit dem hohen Zucker- und Sahneanteil natürlich eine ordentliche Kalorienbombe. Wer Angst um die schlanke Linie hat, kann einen Großteil der Sahne auch durch pürierte Früchte ersetzen – allerdings wird das sogenannte Milcheis dann natürlich auch weit weniger cremig.
Kühler Genuss aus dem Orient: Das Sorbet
Schon lange bevor die Italiener ihr Gelato zusammenrührten, gab es im Orient das „Scherbet“, einen eisgekühlten Trank, der aus Fruchtsaft oder Fruchtmus hergestellt wurde. Heute ist das Sorbet auch im Westen ein beliebtes, kühles Dessert, das wesentlich weniger Kalorien hat als die Eiscreme. Besonders beliebt ist die prickelnde Erfrischung mit Champagner oder Prosecco, aber für den Nachwuchs kann er auch mit Traubensaft angerührt werden.
Je nach Geschmacksrichtung wird das gewünschte Obst zunächst püriert – egal ob süße Himbeeren oder erfrischende Limetten. Das Fruchtmus wird dann etwa zwei Stunden zum Anfrieren kalt gestellt, ehe es mit Zucker und Champagner (oder weißem Traubensaft) durchgerührt wird. Anschließend wird die Mischung noch einmal eine Stunde ins Gefrierfach gestellt. Wichtig beim Sorbet: Die Masse darf nie ganz frieren – Sorbet wird eher geschlürft als gegessen.
Eine noch schlankere Variante des Sorbets ist das süditalienische Granita – dabei wird zunächst Zucker mit Wasser zu Sirup aufgekocht und anschließend der gewünschte Fruchtsaft untergemischt. Neben Zitronen oder Limetten sind hier vor allem Melonen beliebte Früchtchen. Die Masse bleibt einige Stunden im Gefrierfach und wird dabei immer wieder zerstoßen, so dass das Eis eine rührbare Masse bleibt. Unser Tipp für heiße Tage im Büro: Statt Fruchtsaft einfach einen Liter Espresso nehmen: Der „Kaffee-Granita“ sorgt für einen echten Kick – ganz ohne die sündigen Kalorien des herkömmlichen Eiskaffees!
Eiswaffeln selbst machen
Wer die Eisherstellung zuhause perfektionieren will, kann übrigens auch Eiswaffeln selbst machen – dazu einfach mit Butter, Zucker, Vanillezucker, Mehl und einem Ei Waffelteig anrühren und diesen im Waffeleisen sehr dünn backen. Bei vielen Waffeleisen gehört die Hörnchenform direkt zum Zubehör. Falls nicht, tut auch eine Crêpe-Pfanne gute Dienste. Der gebackene Teig wird noch heiß über eine Hörnchenform gerollt – nach dem Abkühlen ist die Eiswaffel fertig.