Was heute in der modernen Freizeit so gerne durchgeführt wird, war bei den Neandertalern reine Überlebenssache. In der Zeit vor etwa 300.000 Jahren war diese Art der Nahrungszubereitung die einzig machbare, deshalb kann man beim Grillen schon von einer recht langen Tradition sprechen. Sicher hatten die Neandertaler nicht das Equipment zur Verfügung, was wir heute benutzen können, doch vom Prinzip her ist es gleich geblieben. Funde von alten Feuerstellen haben auch Fleischreste vorgewiesen und daraus haben die Wissenschaftler und Forscher geschlossen, dass diese Art der Fleischzubereitung von China bis Frankreich praktiziert wurde. Heute ist es eine Freizeitbeschäftigung geworden, aber der Platz am Grill wird immer noch am liebsten von Männern besetzt.
Das Grillgut ist keineswegs das Gleiche, wie zu Zeiten der Neandertaler. Auch die Ägypter oder die Römer, die nachweislich auch gegrillt haben, hatten ihre Spezialitäten auf dem Rost liegen. Krokodile oder Hyänen waren die Tiere, die in deren Lebensraum gejagt und anschließend übers Feuer geklemmt wurden. Weiter nördlich waren es natürlich andere Tiere, in europäischen Ländern waren es Elche und Wildschweine. So oder so, das Spiel mit dem Feuer hat den Menschen schon immer im Blut gelegen, egal wie man es nimmt. Auch dass die Männer vorwiegend die Aufgabe der Speisezubereitung am offenen Feuer übernehmen, scheint schon seit vielen Tausend Jahren üblich zu sein. Vielleicht waren es nicht immer die Hausherren – sofern es ein Haus gab – selbst, die in der Hitze der Tagessonne vor dem rauchenden und heißen Feuer saßen und über das Grillgut wachten. Mit Sicherheit waren es auch Sklaven, die mit dieser Aufgabe abgestellt wurden.
Auch in Amerika hat es schon immer die Kunst des Grillens gegeben, denn es ist nicht einfach, das Fleisch so zu garen, dass es nicht wie ein Stück Schuhsohle auf dem Rost liegt. Das konnte sich zu dieser Zeit auch niemand erlauben, denn Fleisch war nahrhaft und musste ja immer zuerst erjagt werden, bevor man etwas zu Essen hatte. Heute ist der Weg der Beschaffung sehr einfach und unkompliziert, abgesehen von der Parkplatzsuche in der Stadt. Der amerikanische Begriff Barbecue stammt übrigens aus der Zeit des 17. Jahrhunderts, als die Trapper einen ganzen Bison vom Bart bis zum Schwanz auf den Spieß gesteckt haben und ihn dann grillten. Dies wird dann als Bison Barbeaqueue bezeichnet, der Begriff Barbeque hat sich davon abgeleitet. Heute ist in Amerika unter diesem Namen alles, was mit Grillen in Verbindung steht, ein Barbecue, also auch das Fest selbst.
Heute grillen die Männer immer noch, aber das, was Frauen wünschen
Das, was auf den Grill kommt, hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Daran mag auch das veränderte Gesundheits- oder Ernährungsbewusstsein der Verbraucher schuld sein, was sich ebenfalls schon seit einiger Zeit wieder mehr Qualität und weniger Fleisch zuwendet. Frauen sind in der Regel diejenigen, die das Grillgut kaufen, das für die Gartenparty bestimmt ist. Heute sind nicht mehr ausschließlich Nackenkoteletts und Schweinerippchen der Wunsch der Kunden, sondern eher ein mageres Stück Steak oder Geflügel in vielerlei Variationen
– Rindfleisch als Steak-
– Schweinefleisch als Steak oder Kotelett
– Lammrücken
– Putensteak
– Hähnchenbrust
Diese Fleischsorten sind sehr beliebt und werden nicht nur mit verschiedenen Gewürzen, Kräutern und Marinaden verfeinert, sondern auch zu Spießen, Rollen oder Filets verarbeitet. Frauen legen – meist zum Unwillen der Grillmeister – Gemüse wie Paprika, Zucchini, Tomate oder Mais mit auf den Grill, damit die schlanke Linie nicht durch zu viel Fleisch gefährdet wird.
Gesund grillen ist wichtig, dann kann es auch täglich sein
Am liebsten wird natürlich auf einem Holzkohlegrill gegart, nur er bringt das richtige Aroma auf das Fleisch. Das erreicht man aber auch nur, wenn man genügend Zeit mitbringt und die Kohle schon frühzeitig anzündet. Erst wenn sie einen weißlichen Aschebelag aufweist, ist sie heiß genug, um das wertvolle Fleisch perfekt zu grillen. Moderne Holzkohlegrills, oder die sogenannten indirekten Grills, gibt es auch mit seitlichem Feuer, so tropft kein Fett in die Glut, was nach dem Urteil der Wissenschaftlicher schädlich für den Menschen ist. Ein Kugelgrill hat einen Deckel – wie auch andere geschlossene Grillsysteme – und sorgt wiederum für ein besonders gutes Aroma.
Balkongriller haben oft einen Elektrogrill, weil sie keinen Ärger mit den Nachbarn haben möchten. Grillduft kann einem Niemand verbieten, die elektrischen Heizschlangen grillen das Fleisch sehr schön. Auch dabei wird es knusprig, die unter der Heizspirale vorhandene Wasserschale sorgt dafür, dass das heruntertropfende Fett keine Rauchentwicklung verursacht und daher keine Nitrosamine ins Fleisch gelangen. Sehr beliebt ist auch ein Gasgrill, den es nicht nur in verschiedenen Größen gibt, er grillt auch sauber und wenig umständlich, weil man ihn nicht lange vorher mit Holzkohle anheizen muss. Bitte immer die Sicherheit beim Grillen beachten! Nur dann gibt es ein schönes Grillfest.
Zum Grillfleisch gibt es natürlich einen leckeren Salat, der als grüner Salat, Gurkensalat, Tomatensalat, Bohnensalat oder auch als Kartoffel- und Nudelsalat zum Fleisch gereicht wird. Sehr schnell geht ein griechischer Salat für 8 Personen, der aus folgenden Zutaten besteht:-
– 2 Köpfe Salat, Fleischtomaten, Salatgurken, Paprika, rote Zwiebel, Oliven
– Olivenöl, Sojaöl, Weißweinessig, Salz und Zucker, Senf und Pfeffer
– Schnittlauch, Schafskäse
Die Gemüse werden gewaschen, geputzt und in mundgerechte Stücke geschnitten. Eine große Platte oder zwei große Glasschüsseln zunächst mit Salatblättern füllen. Darauf kommen Tomaten- und Gurkenscheiben. Die entkernte und in Streifen geschnittene Paprika, dünne Zwiebelringe und Oliven kommen dazu. Aus den Zutaten für die Salatsoße ein Dressing herstellen und darüber gießen, vorsichtig ummengen. Zum Schluss kommen die Schafskäsewürfelchen oder Brösel darüber.
Natürlich passt dazu auch hervorragend ein Baguette- oder Fladenbrot. Auch das Tzatziki kann aus Quark, Creme Fraiche, Salz, Milch und Kräutern, Knoblauch und Zwiebeln selbst hergestellt werden und passt als Dip oder als Aufstrich für das Brot bestens zum Grillgericht. Übrigens kann man für das Grillfleisch eine scharfe Paprikacreme selbst herstellen oder fertig kaufen. Oft haben die türkischen Imbisse eine Salatbar mit den entsprechenden Zutaten, das ist besonders praktisch, wenn es schnell gehen soll oder die heiße Jahreszeit keine Lust auf langes Arbeiten in der Küche macht. Für Kinder kann man Frischteigbrötchen aus der Rolle kaufen, in Streifen schneiden und an Stöcken über den Grill halten, für sie ein ganz besonderes Ereignis auf einer Grillparty.