Die Sonne kitzelt nun schon seit einiger Zeit die Pflanzen aus dem Boden und vielerorts kann man sich von all der blühendenPracht kaum satt sehen. Und in der Küche freut man sich schon beim Anblick der blühenden Knospen im Küchengarten auf die daraus entstehenden Früchte.
Doch warum eigentlich so lange warten?
Eine Vielzahl der Blumen und Blüten eignen sich auch für die Verwendung in der Küche. Man sagt schließlich nicht umsonst „Das Auge isst mit!“ und so sollen hier nun einige beliebte
Blütenleckeren vorgestellt werden.
Gänseblümchen und Löwenzahn.
Ab dem Frühling blühen Gänseblümchen und Löwenzahn auf allen Wiesen. Während die kleinen Köpfe der Gänseblümchen im natürlichen Zustand einen leicht nussigen Geschmack vorweisen, können sie auch als falsche Kapern eingelegt werden und bringen auf diesem Weg ein wenig Pepp in andere Speisen. Der Löwenzahn hat einen sehr eigenen süßlichen Geschmack. Im Frühling und Frühsommer können die jungen Blätter für Salate genutzt werden – die Blüten hingegen zu Löwenzahnhonig und anderen Süßspeisen verarbeitet werden.
Kürbis- und Zucchiniblüte
Diese beiden Fruchtblüten zeigen im Frühsommer ihre Blüten und werden nicht nur in der Gourmetküche gerne genutzt. Der Geschmack ähnelt dabei leicht an die jeweilige Frucht. Die Zubereitungsmöglichkeiten in der Küche sind entsprechend dem Geschmack ebenso vielfältig wie die der Früchte, sollten jedoch nicht zu stark gewürzt werden, um die feinen Aromen nicht zu übertünchen.Besonders lecker sind diese Blüten in Teig ausgebacken oder gefüllt mit Käsecremes oder Hackfleischsoßen.
Mädesüß- und Holunderblüte
Diese beiden Strauchblüten eignen sich hervorragend für die Herstellung frischer Getränke wie kühle Sommertees und Limonaden, können jedoch auch zu Likör oder Sirup verarbeitet werden. Ebenfalls machen sich die Blüten sehr gut in süßem Gebäck. Auch mit herzhaften Komponenten können sie auf leckere Art und Weise kombiniert werden, beispielsweise in einem Bierteig frittiert.
Bei beiden ist es jedoch wichtig, auf einen unbelasteten Standort für die Ernte zu achten, da die zarten Blüten kaum mit Wasser gewaschen werden können. Statt dessen sollte man sie zur Reinigung nur abschütteln und mit wenig Wasser besprüht trockentupfen. Mädesüß dabei jedoch bitte nur in Maßen genießen, da sie bei übermäßigem Genuss zu Kopfschmerzen führen können.
Salbei, Rosmarin und Thymian
Zumeist sagt man, dass man Kräuter vor ihrer Blütezeit nutzen sollte, damit die Blätter das volle Aroma entfalten können. Doch gerade bei diesen Kräutern sollte man auch die eine oder andere Blüte abwarten und diese ebenfalls in die Küche entführen.
Zweige von Rosmarin, Salbei und Thymian lassen sich inklusive ihrer Blüten zu leckerem Fingerfood verarbeiten, in dem man sie in einem Bierteig ausbäckt und zu frischem Brot reicht. Auch in Salaten oder als essbare Speisendekoration machen diese Kräuterblüten eine gute Figur.
Lavendel
Der Lavendel ist als Duftpflanze bekannt, eignet sich jedoch auch für die Speisenwürze. Die Blüten des Lavendels lassen sich für selbst gemachte Tees ebenso verwenden wie für die Würze von Süßspeisen. Lediglich mit der Menge sollte man stets ein wenig sparsamer umgehen, da das Lavendelaroma sehr durchdringend ist und kaum ein anderes Aroma neben sich akzeptiert – eine genussvolle Aromen-Diva sozusagen.
Rosen, Hagebutte und Duftpelargonien
Die duftenden Varianten der Rosenfamilie und der Pelargonien eignen sich ebenfalls für zahlreiche Kombinationen in der Küche. Zumeist werden sie für Süßspeisen, Gebäck und erfrischende Zwischengänge genutzt. Aber auch in einer Vielzahl von Getränken machen diese Blüten eine gute Figur und geben ihr zumeist eher zartes Aroma an die Speisen ab. Darüber hinaus kann man die Blütenblätter oder ganze Knospen vergleichsweise einfach kandieren.
Bei der Rose sollte man jedoch nicht der Versuchung erliegen, den Rosenstrauß aus dem Blumengeschäft zu plündern – Rosen aus dem Fachhandel sind generell nicht zum Verzehr geeignet, da sie zur Wachstumsförderung zumeist mit Pflanzenschutzmitteln belastet sind.
Weitere essbare Blüten
Neben den bereits genannten Blüten eignen sich viele weitere Blüten für die Zubereitung von leckeren Speisen: Kapuzinerkresse schmeckt leicht pfeffrig, Minzblüten besitzen ein zarteres Minzaroma als die Blätter, ebenso Melissenblüten (leicht zitronig), Ringelblumen färben beispielsweise Reisspeisen gelblich und wurden lange Zeit als billiger Safranersatz genutzt oder mit solchem gemischt.
Darüber hinaus eignen sich die Blüten von Nachtviolen, Zitronenverbenen, Kornblumen, Malven, Indianernessel, Kamille, Veilchen, Sauerampfer und vielen weiteren Pflanzen für den Verzehr.
