Der graue dunkle November ist für viele Menschen der ungeliebteste Monat des Jahres. Dabei lässt er sich hervorragend für lange gemütliche Abende auf der Couch nutzen – und für deftige Mahlzeiten, die Leib und Seele stärken.
Allroundtalent Kürbis
In den Supermarkten leuchtet es gerade ausgesprochen orange: Der Kürbis hat Hochsaison. Nun könnte man ihn einfach in Stücke schneiden und als köstliche Kürbissuppe anbieten oder mit Kartoffeln und Speck zu einem herzhaften Auflauf verarbeiten. Sehr hübsch ist es jedoch auch, den Kürbis in seiner ganzen Schönheit zu bewahren und als gefüllten Kürbis zu servieren. Die Füllung kann dabei ganz unterschiedlich ausfallen, zum Beispiel vegetarisch mit Spinat-Käse-Füllung oder italienisch-edel mit Pilzrisotto. In der herzhaft-bodenständigen Variante füllen wir den Kürbis jedoch mit Hackfleisch.
Dazu wird der Deckel vorsichtig vom (Hokkaido-)Kürbis getrennt und die Kerne aus dem Inneren entfernt. Anschließend die Innenseite salzen und pfeffern und den Kürbis mindestens eine halbe Stunde lang in den Ofen. Für die Füllung werden zunächst Brötchen in Milch eingeweicht und Zwiebeln in einer Pfanne gedünstet. Die gedünsteten Zwiebeln werden dann mit den weichen Brötchen, dem Hackfleisch, einem Ei, Senf, Kümmel, Majoran, Salz und Pfeffer gewürzt und gut durchgemischt.
Nach einer halben Stunde den Kürbis aus dem Backofen nehmen, die Füllung einfüllen und den Kürbis noch einmal eine weitere halbe Stunde garen bis er weich ist. Deckel aufsetzen und servieren. Wollen Sie den Kürbis zu Halloween servieren, können Sie auch noch ein Gesicht ausschneiden oder aufmalen.
Speck wärmt die Seele
Der Gedanke an kräftigen Räucherspeck ist im Sommer fast Folter und im kalten Spätherbst hochwillkommen. Wie gut, dass sich Speck so vielseitig einsetzen lässt – fein gewürfelt als Beigabe zu herzhaften Pasta-Gerichten wie Spaghetti Carbonara oder als eher leichte Kost für Bohnen im Speckmantel. Besonders gut wissen unsere französischen Nachbarn mit dem Speck umzugehen, denn ihnen haben wir gleich zwei köstliche Gerichte zu verdanken: Den elsässischen Flammkuchen und die Quiche Lorraine. Diese ist gar nicht so schwer selbst herzustellen – ganz ohne Fertigmix aus dem Supermarkt.
Zunächst muss ein einfacher Teig aus Mehl, Salz, Butter und etwas Wasser geknetet werden, der erst 30 Minuten ruht und dann in der Springform ausgerollt wird. Während der Teig im Backofen etwa zehn Minuten vorbackt, wird die Füllung angerührt: Dazu wird Butter in einer Pfanne erhitzt und der gewürfelte Speck darin angebraten. Anschließend kommen gewürfelte Schalotten und in Ringe geschnittener Porree hinzu. Die Masse etwas abkühlen lassen und in der Zwischenzeit Milch, Schlagsahne, ein Eigelb und ein ganzes Ei verrühren und mit Pfeffer, Salz und Muskatnuss würzen. Nun kommt erst die Speck-Porree-Mischung an den Teig und dann die Sahnemischung darüber. Zuletzt das ganze mit Schnittlauch bestreuen und im Ofen 45 Minuten backen.
Kalbsgulasch mit Pilzen
Ein weiterer Klassiker der Herbstküche sind Pilze. Ob im Supermarket gekauft oder selbst gesammelt, mit Pilzen lassen sich viele deftige Gerichte zaubern. Wer es richtig rustikal mag, kann beispielsweise Rehrücken oder Wildschweinbraten in einer Steinpilzsauce anrichten, doch einfacher geht es mit Kalbsgulasch. Dazu wird das Fleisch zunächst mit Zwiebeln und Knoblauch im Bräter scharf angebraten und mit Weißwein abgelöst. Anschließend mit Brühe aufgießen und mit Salz und Lorbeerblättern würzen und mindestens 90 Minuten lang schmoren lassen.
Derweil die Pilze sorgfältig putzen. Welche Pilze für dieses Gericht verwendet werden, ist letztendlich egal und hängt auch vom eigenen Sammelerfolg ab. Pfifferlinge oder Champignons gehen immer. Die Pilze werden in einer Pfanne scharf angebraten und je nach Geschmack gewürzt. Anschließend kommen sie zum Gulasch. Zuletzt Sahne halb steif schlagen, mit Salz und Pfeffer würzen und daraus die Gulaschsoße anrühren. Wer mag, gibt noch einen Schuss Zitronensaft hinzu. Dazu passt eigentlich alles – Kartoffeln, Knödeln oder Bandnudeln – und natürlich ein kräftiger Rotwein.