Das sommerlich sonnige Wetter der letzten Tage ist zwar einerseits sehr erfreulich, sorgt jedoch andererseits auch für Probleme: Schließlich ist der Winterspeck noch lange nicht abtrainiert und die Sommerkleider vom letzten Jahr kneifen noch etwas. Daher aus aktuellem Anlass ein Bericht zum neuen Trend in der gesunden Ernährung: Grüne Smoothies.
Was sind Grüne Smoothies?
„Smoothies“ kamen vor einigen Jahren auf und bezeichneten zunächst zähflüssige Getränke, bei denen nicht nur der Saft aus Obst gepresst wurde, sondern auch das Fruchtfleisch gleich mit zu einer cremigen Masse verquirlt wurde. Der Name Smoothie leitete sich vom englischen Wort „smooth“ für glatt ab und wies darauf hin, dass es sich um eine leicht trinkbare Masse ohne Fruchtfleischbrocken handelte. Meist werden für klassische Smoothies mehrere Obstsorten zu köstlichen individuellen Kompositionen gemischt, die ideal für eine gesunde vitaminreiche Zwischenmahlzeit sind.
Grüne Smoothies sind nun gewissermaßen eine Weiterentwicklung der klassischen Smoothies aus Obst: Hier werden vor allem grüne Gemüsesorten miteinander verquirlt. Da das Grünzeug jedoch teilweise ganz schön bitter ist, werden auch weiterhin süße Obstsorten hinzugemischt, die den Geschmack ausbalancieren – Grünkohl mit Ananas zum Beispiel oder Spinat mit Mango.
Was bringen Grüne Smoothies?
Glaubt man der „Erfinderin“ der grünen Smoothies, der Amerikanerin Victoria Boutenko, heilte sie mit ihrer gequirlten Rohkost ihre ganze Familie von Asthma, Diabetes, Arthritis und Herzrhythmusstörungen und hielt ihre Erfahrungen in einem Buch namens „Green for Life“ fest, das sich schon bald zum Bestseller entwickelte und die heutige Rohkost-Bewegung befeuerte. Ob man Frau Boutenko die wundersame Heilung durch Grünzeug nun abnimmt oder nicht: Das wir alle mehr Obst und Gemüse essen sollten und uns insgesamt gesünder ernähren sollten, wissen wir tief im Inneren doch ganz genau.
Grüne Smoothies sind daher auf jeden Fall ein guter Weg um überzuckerte industrielle Zwischenmahlzeiten wie Müsli-Riegel oder auch das fettige Mittagessen in der Kantine durch ausgesprochen kalorienarme und gesunde Getränke zu ersetzen. Gerade wer langsam und mit Bedacht abnehmen will, fährt sehr gut damit, jeden Tag eine Mahlzeit durch einen Grünen Smoothie zu ersetzen.
So gelingen Grüne Smoothies
Wer es ernst meint, mit den Grünen Smoothies, sollte in einen hochwertigen Mixer investieren. Herkömmliche Standmixer machen häufig Matsche aus dem Grünzeug und sind vor allem nicht in der Lage Gemüse (das vor allem aus Fasern besteht) zu einer wirklich cremigen Masse zu verarbeiten, die sich leicht trinken lässt. Für erste Experimente reicht der normale Standmixer zwar noch, aber irgendwann sollte ein Hochleistungsmixer her, der mindestens 25.000 Umdrehungen pro Minute schafft. Ich habe meinen Hochleistungsmixer auf der Frankfurter Messe bei der Food Ingredients Europe günstig erwerben können, doch es muss nicht immer eine Messe sein. Auch im stationären Handel und im Internet sind heute gute Hochleistungsmixer für anständige Preise zu bekommen.
Anschließend kann nach Herzenslust mit Grünzeug und Obst experimentiert werden. Klassische Anfänger-Smoothies bestehen zum Beispiel aus Blattsalat oder Spinat, der mit Äpfeln, Bananen oder Ananas gemischt wird. Später kommen gerne Wildkräuter wie Löwenzahn hinzu, der direkt in der Natur gepflückt werden kann. Allerdings ist hier immer Vorsicht geboten, denn Wildkräuter in der Nähe von landwirtschaftlich genutzten Feldern und an Straßenrändern sind meist pestizidbelastet. Sommerliche Gefühle verbreiten erfrischende Grüne Smoothies mit Salat, Melone und Kokosnuss.
Nicht direkt aufgeben, wenn der erste Smoothe misslingt
Insgesamt sollte das Verhältnis Obst und Grünzeug bei etwa 50-50 liegen, wobei Einsteiger meist mit mehr Obst anfangen und erst allmählich den Anteil des bitteren Grüns erhöhen. Zuletzt ein Tipp aus eigener Erfahrung: Wenn die ersten ein-zwei Grünen Smoothies nicht schmecken, bitte nicht sofort die Flinte ins Korn werfen, sondern weiter experimentieren. Es ist am Anfang nicht leicht, die richtigen Mischungen zu finden, die wirklich schmecken. Erst wenn sich auch nach sieben oder acht Grünen Smoothies noch keine Begeisterung einstellen will, kann der Versuch als gescheitert abgehakt werden.